Die Produktion von Textilfarbstoffen war eine Erfolgsgeschichte für die in der Region ansässige chemische Industrie, auch im westlichsten Teil von Salina Raurica. Nach einer Altlasten-Sanierung wird dieses Areal – die Rheinlehne – für eine Folgenutzung zur Verfügung stehen.
Von 1860 bis 1908 wurde auf dem Areal Rheinlehne Fuchsin hergestellt, der erste industriell gefertigte Textilfarbstoff. Die anfallenden Abfälle wurden wie damals üblich vor Ort entsorgt und müssen heute beseitigt werden. Die Sanierung sieht vor, die arsenhaltigen Ablagerungen im Untergrund, an der Uferböschung und im Rhein zu entfernen. Dazu sollen rund 120’000 Kubikmeter Material ausgehoben werden, was das Schadstoffpotenzial um 98 Prozent verringert.
Nach eingehenden Standortuntersuchungen und intensiven Verhandlungen liegen dafür sämtliche notwendigen Verfügungen und Vereinbarungen vor. Die vorbereitende Planung wird zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, die Sanierung selbst wird etwa drei Jahre dauern. Daran wird sich eine mehrjährige Überwachung zur Erfolgskontrolle anschliessen.
Als Folgenutzung plant der heutige Grundeigentümer fünf mehrgeschossige Gewerbegebäude. Im Rahmen der Ausführungsplanung der Sanierung wird geprüft, inwiefern sich diese beiden Vorhaben zeitlich sinnvoll koordinieren lassen. Im nördlichen Teil des Areals ist gemäss Zonenplan der Gemeinde Pratteln ein Frei- und Naturraum vorgesehen. So soll das Gebiet Rheinlehne wieder neu erlebbar werden.